Berichte über die Synoden des Ev. Kirchenkreises Dortmund

12.06.2021

Keine Pausentaste

Superintendentin stellte Fragen zum Neustart

Welche guten Erlebnisse, welche Umstellungen dieser Corona-Zeit wollen wir weiterpflegen? Mit dieser Frage hatte sich die Theologische Leitung im Vorfeld der Synode an die Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm gewandt. Angesichts der positiven Entwicklung im Corona-Infektionsgeschehen sollten damit die Perspektiven einer künftigen neuen Normalität in den Blick genommen werden.

In ihrem mündlichen Bericht ging Superintendentin Heike Proske auf die Antworten aus den Gemeinden, aber auch die Erfahrungen des vergangenen Jahres ein und skizzierte ihre Aussicht auf ein künftiges Vorgehen.

Faszinierend seien die Antworten gewesen. Kreativität „in jeder vorstellbaren und nie geahnten Form“ trete aus den Rückmeldungen der Gemeinden hervor. Digitale Formen von Andacht und Austausch seien mit Elan und Gelassenheit entwickelt worden. Aber auch viele analoge Zeichen der Verbundenheit wurden umgesetzt: Individuelle Seelsorge, Gabenzäune, Segensworte zum Mitnehmen und vieles mehr. Manche „Konfis“ hätten in regerem Kontakt mit ihrer Pfarrerin gestanden als mit den Lehrer*innen in der Schule.

Aber man habe auch Menschen aus dem Blick verloren. „‘Leidvoll‘ ist auch ein Wort dieser Zeit“, so die Superintendentin. Und was für manche ein großer Verlust gewesen sei, hätten andere nicht einmal vermisst. „Corona ist eine harte Erfahrung“, sagte Heike Proske. Und alle hätten vor der gleichen Herausforderung gestanden, denn „Pandemie haben wir nicht gelernt.“

Jetzt sei die Zeit zu fragen: Was fehlt uns? Aber auch: Was wollen wir wirklich nicht wieder zurückhaben? Manches sei schwer auszuhalten in seiner Ambivalenz, so Proske. Aber jetzt sei die Zeit, sich zukunftsweisend strategisch Gedanken zu machen.

„Das Leben hat keine Pausentaste“, mahnte die Superintendentin. Es lasse sich nicht wie ein Film kurz anhalten und nach einer Weile einfach weiter abspielen. „Aber wir können uns neu aufstellen. Jetzt.“ Das wolle man im Kirchenkreis tun, auch angesichts sinkender Zahlen von Kirchenmitgliedern und mit aufgabenorientierter Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinaus – „mit Strahlkraft und voller Gottvertrauen. Oder um es mit unserem Dortmunder Motto auf den Punkt zu bringen:  „Was für ein Vertrauen!“

Foto: Stephan Schütze
Superintendentin Heike Proske
Foto: Stephan Schütze