Die bereits am Ewigkeitssonntag 2022 im Gottesdienst entwidmete Walcker-Orgel blieb dem Bezirk Brünninghausen der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde unerwartet noch über die Weihnachtstage erhalten. „Ausfall von Mitarbeitenden“, meldete die Firma Instrumente Ladach aus Wuppertal. Sie ist eine führende Spezialistin für den internationalen An- und Verkauf von gebrauchten Pfeifenorgeln. Die Abholung der bereits verkauften Orgel verzögere sich also.
Im Januar kamen zwei Mitarbeitende für drei Tage nach Dortmund-Brünninghausen, um die Orgel professionell und behutsam zu zerlegen und die Teile transportfähig zu verpacken. Weil aber alles aus dem Kirchsaal in der ersten Etage durch das Treppenhaus heruntergetragen werden musste, nahmen die Mitarbeitenden der Firma Ladach gern die helfenden Hände von haupt- und ehrenamtlich in der Kirchengemeinde Arbeitenden an. „Kaum zu glauben, dass jemand diese Einzelteile jemals wieder zu einer funktionsfähigen Orgel zusammenbauen kann“, meinte Presbyterin Dr. Annette Herling staunend, die wesentlich für die Verkaufsverhandlungen mitverantwortlich war.
Trotz der Wehmut des Abschieds von dem Instrument, das die Gottesdienstbesucher*innen viele Jahrzehnte lang begleitet hat, freut sich die Evangelische Philippus-Kirchengemeinde sowohl über den Verkaufserlös von 6.000 Euro und darüber, dass „ihre“ Brünninghauser Orgel im süditalienischen Bitonto nahe Bari an der Adria ein neues Zuhause gefunden hat. Da das Gemeindehaus im Bezirk Brünninghausen demnächst aufgegeben werden muss, ist Presbyterin Herling auch froh darüber, „dass die Orgel nicht in einem Lagerschuppen verstaubt“.
Pfarrerin Dagmar Krügel-Ladinig
