10.10.2025

Musikalische Nachtwache in der Dortmunder Petrikirche

Bewusstes Erleben: Slow Night mit dem Vokalensemble Cantando Admont

In der Slow Night vom ersten auf den zweiten November wird die mittelalterliche Petrikirche zum Raum für ein seltenes Abenteuer: eine ganze Nacht voller Klang. Gesänge, gesprochene Worte und Orgelmusik verweben sich zu einem Strom, der bis in den Morgen trägt und die Zeit spürbar verlangsamt. Wer teilnimmt, entscheidet, wie er oder sie diese Stunden gestaltet – ob im Sitzen, beim Umhergehen oder im Liegen. Decken, Kissen, Yogamatten, Schlafsäcke, Getränke und kleine Stärkungen dürfen mitgebracht werden, um es sich einzurichten.

Doch die eigentliche Einladung liegt im bewussten Erleben dieser langen Nacht. Nicht nur zu verweilen, sondern durchzuhalten – wach, dösig oder im Wechsel zwischen Ruhe und Aufmerksamkeit – und die Musik in all ihren Wandlungen mitzunehmen. Das Ungewohnte, nicht wie bei einem üblichen Konzert nach zwei Stunden wieder ins Gewohnte zurückzukehren, macht den Reiz aus.

Dass diese Erfahrung ausnahmsweise nicht im Dortmunder Konzerthaus, sondern in der besonderen Atmosphäre der Petrikirche geschieht, verstärkt ihre Einmaligkeit. Vom Abend bis zum ersten Licht des Tages entsteht so ein gemeinsamer Erfahrungsraum, in dem Alltag und Uhrzeit keine Rolle mehr spielen.

Die Slow Night findet in der Nacht von Samstag, 1. November, um 22 Uhr bis Sonntag, 2. November, um 8 Uhr früh statt – und zwar im Rahmen des Slow Festivals zur Verlangsamung, der inneren Besinnung und der Achtsamkeit, zu dem das Konzerthaus Dortmund einlädt: 36 Stunden nonstop bietet das Slow Festival ein facettenreiches Programm – sinnlich wie intellektuell, visuell wie auditiv.

Mit dem Start am 1. November – einem stillen Feiertag, der Gedenken und Vergänglichkeit in den Fokus rückt – steht auch das Festival im Zeichen des Innehaltens, wenn es einen Raum für persönliche und kollektive Besinnung öffnet. Neben hochkarätigen Konzerten öffnen sich die Foyers an diesem Wochenende als Orte der Achtsamkeit und Innenschau. Ob bei Slow Food, Teezeremonien, einem Sandmandala buddhistischer Mönche oder Betrachtungsräumen sind alle Interessierte eingeladen, die zwei Tage durchgehend im Konzerthaus oder die Slow Night in der Petrikirche zu verbringen.

Mitwirkende des Slow Night in der Stadtkirche Sankt Petri (Petrikirchhof 1, Dortmund) sind Cantando Admont, Cordula Bürgi (Konzept, Dramaturgie), Wolfgang Kogert (Orgel), N. N. (Rezitation). Pay what you want – legen Sie Ihren Eintritt selbst fest!

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Zur Museumsnacht im September wurde die Stadtkirche Sankt Petri illuminiert.
Foto: Stephan Schütze