Berichte über die Synoden des Ev. Kirchenkreises Dortmund

28.11.2022

Klimafonds: Sofort 1 Million Euro für den Klimaschutz

Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreis Dortmund beschließt Haushalt

Klimaschutz und Energiesparen – an diesen beiden zentralen Themen, die inhaltlich viel miteinander zu tun haben, kommt auch die Kirche nicht vorbei. Das wissen auch die insgesamt 217 Synodalen, die zur 2. Synode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund des Jahres 2022 eingeladen waren, um den Haushalt für das kommende Jahr zu beschließen. Zur digitalen Herbstsynode treffen sich traditionell die Vertreterinnen und Vertreter der 28 Gemeinden aus Dortmund, Lünen und Selm, also quasi das „Kirchenparlament“, um auf der Grundlage von Zahlen die Zukunft zu planen. Beachtliche 1,09 Millionen Euro zahlen die Protestanten sofort in einen neu gegründeten Klimafonds ein. Wohl wissend, dass diese Summe nicht ausreichen wird…

Etwa 27,4 Millionen Euro stehen im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund im Haushaltsjahr 2023 insgesamt zur Verfügung. Die Mittel sind für die 28 evangelischen Kirchengemeinden zwischen Selm im Norden und Syburg / Auf dem Höchsten im Süden (7,6 Mio), für die Dienste des Kirchenkreises (1,6 Mio), für die Arbeit in 68 Kindertageseinrichtungen (2,0 Mio) und für diakonische Aufgaben durch das Diakonische Werk in Dortmund und Lünen (950.000 Euro) fest eingeplant. Für die Besoldung von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie die interprofessionellen Teams werden weitere 8,8 Millionen Euro benötigt. „Etwa 80 Prozent unseres Budgets geht ins Personal“, hatte Ortsdezernent Martin Bock bereits in seinem Grußwort deutlich gemacht, wohin ein Großteil der Kirchensteuereinnahmen in einem Kirchenkreis fließt: Insgesamt 2030 Menschen werden von diesem Geld bezahlt, die in Gemeinden, Einrichtungen und Diensten, in der Verwaltung, als Küsterinnen, Pädagogen, Erzieherinnen oder Kirchenmusiker Kirche vor Ort lebendig machen.

„Noch ist genug Geld im System“

„Noch haben wir genug Geld im System“, konnte Lisa Prang, Verwaltungsleiterin im gemeinsamen Kreiskirchenamt, die insgesamt 160 Anwesenden für den Moment noch einmal beruhigen. Für 2023 passen die Kirchensteuereinnahmen einerseits und die Ausgaben andererseits noch zueinander. Doch spätestens beim Blick auf die Energiekosten bräuchte es eine magische Glaskugel, um vorhersagen zu können, wie sich die Verbindlichkeiten tatsächlich entwickeln. Und: Anders als in den Vorjahren können die Gemeinden nicht mit einer Nachzahlung rechnen – dank eher vorsichtiger Planungen hatte es in den Vorjahren immer noch einen „Nachschlag“ für die Gemeinden gegeben.

Gleichzeitig schreibt das neue Klimaschutzgesetz der Landeskirche auch den Kirchenkreisen die Reduktion von CO2 ins Stammbuch und legt fest, dass 4 Prozent der Kirchensteuer schon im kommenden Jahr für Klimaschutzmaßnahmen eingeplant werden müssen. So sorgt die Kirche strukturell dafür, dass die „Wahrung der Schöpfung“ nicht nur eine schöne, theologische Formulierung bleibt, sondern mit Zahlen, Geld und Ideen auch Realität wird. „Mein Part ist dabei weniger der ideologische – sondern der, die Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, so Verwaltungsleiterin Lisa Prang in ihrer Einbringungsrede. Mit der Schaffung eines Klimafonds, in den der Kirchenkreis in diesem Jahr 1,09 Million Euro einzahlt, soll nun der Grundstock dafür gelegt werden, dass die vielfältigen Aufgaben in den kommenden Jahren angegangen werden können. Ob die Kirchensteuermehreinnahmen des laufenden Jahres auch diesem Fonds zugeführt oder für andere Aufgaben eingesetzt werden müssen, will die Synode im Sommer entscheiden. „Das Thema beinhaltet neben der CO2-Einsparung auch andere Aspekte wie Mobilität, die Förderung der Biodiversität und energetische Sanierungen“, machte Prang klar, dass es nicht bei einer einmaligen Einzahlung bleiben werde.

Klimafonds hilft Gemeinden bei der Umsetzung

Und betonte gleichzeitig, dass das ehrgeizige Klimaziel – u.a. eine Reduktion der kirchlichen Treibhaus-Emissionen bis Ende 2035 auf zehn Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 - ohne den Rückbau von Gebäuden nicht zu schaffen sei. Mit anderen Worten: Jede Gemeinde wird sich in den kommenden Jahren von Gebäuden trennen müssen, die zu teuer im Unterhalt sind, wenn sie sich nicht energetisch sanieren lassen. Mit dem Klimafonds sollen dann die Gemeinden dabei unterstützt werden, ihre Klimaschutzmaßnahmen Schritt für Schritt umzusetzen. „Wie und in welcher Reihenfolge das geschieht, werden wir hier auf der Synode miteinander beschließen“, sagte die Superintendentin des Kirchenkreises, Pfarrerin Heike Proske, den Vertreterinnen und Vertretern aus den Gemeinden zu. Klar ist schon jetzt, dass ein neu einzustellender Klimamanager dabei helfen wird, sinnvolle Konzepte für Modernisierungen und energetische Maßnahmen zu erarbeiten.

Der KSV verjüngt sich

Neben dem Haushalt standen auch Nachwahlen auf der Tagesordnung: Mit Merlin Rothe (23 Jahre) und Larissa Mox als neuen Mitgliedern verjüngt sich der Kreissynodalvorstand (KSV) deutlich. Außerdem konnten sich die Synodalen in schriftlichen und digitalen Berichten über die Arbeit der kreiskirchlichen Einrichtungen und Dienste informieren und entschieden mit großer Mehrheit, sich einer Aktion der Evangelischen Kirche von Deutschland anzuschließen. Unter dem Hashtag #wärmewinter wollen Kirche und Diakonie die Nöte der Menschen in den Blick nehmen, die durch steigende Energiekosten und Inflation entstehen. Die Gemeinden wollen sich mit den örtlichen Beratungsangeboten vernetzen und auf lokale Informationsangebote hinweisen.

Kollekte

Da die Kollekte der Kreissynode nicht direkt eingesammelt werden kann, gibt es hier den Vorschlag eines Projektes, für das Sie spenden können.

Dabei handelt es sich um das Projekt „Neustart im Team (NesT)“. Nähere Einzelheiten zu dem Projekt entnehmen Sie bitte der Projektbeschreibung in der KiWi-Gruppe. Darüber hinaus hat der KSV beschlossen, die von Ihnen bis zum 10. Dezember 2022 eingegangenen Summen für das Projekt bis zu einer Höhe von 1.000 Euro zu verdoppeln.

Bitte geben Sie bei der Überweisung unbedingt den Verwendungszweck zur besseren Zuordnung an.

Projekt „Neustart im Team (NesT)“

  • Spendenkonto
    Kreiskirchenkasse Dortmund
    IBAN DE 33 4405 0199 0001 0611 00
    Verwendungszweck:
    Kreissynode 25100/36130075 NesT
  • QR-Code für die Banking-App
    Alternativ können Sie auch mit Ihrer Bank-App im Feld Überweisung den QR-Code rechts zur erleichterten Einzahlung der Kollekte nutzen.
Foto: EvKkDo
Michael Stache (Ständig Stellvertretender Superintendent), Superintendentin Heike Proske, Leonie Grüning (Ständig Stellvertretender Superintendentin) sowie Scriba Pfarrerin Sandra Sternke-Menne (v. l.) während der digitalen Herbstsynode.
Foto: EvKkDo

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