Berichte über die Synoden des Ev. Kirchenkreises Dortmund

04.06.2023

„Jeder Stein alter Kirchen ist `durchbetet´“

540 Gebäude sind im Besitz des Evangelischen Kirchenkreises

„Wir haben 540 Gebäude und davon sind 50 Denkmäler“, zählt Superintendentin Heike Proske in ihrem Bericht vor der diesjährigen Sommersynode im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund auf. „Wir brauchen Beratung für Nachnutzungen von Gebäuden, vor allem beim Thema Denkmalschutz“, betonte die Theologin. Schon im vergangenen Jahr hatte Oberkirchenrat Jan-Dirk Döhling gemahnt: „Zu viel unserer Energie fließt in die Gebäude“, und meinte das im konkreten wie im übertragenen Sinne. 80 Prozent der Emissionen, die in Kirche und Gemeinden entstehen, gehen auf Gemeinde- und Pfarrhäuser, Kirchen, KiTas und Kapellen zurück. Dabei beschäftige das Klima eben nicht nur die Klima-AG, sondern auch die Finanzkirchmeister: „Steigende Energiekosten und sinkende Steuereinnahmen – das frisst uns die Haare vom Kopf!“

Gleichzeitig, so Heike Proske in ihrem aktuellen Bericht, sollten kirchliche Orte natürlich gut erkennbar sein und bleiben – als Wegmarken, sichtbar und beim Gang durch die Straßen. Christel Schürmann, Pfarrerin in der frisch renovierten Petrikirche in der Dortmunder Innenstadt, betonte die besondere Ausstrahlung und Spiritualität alter Kirchen: „Da ist jeder Stein `durchbetet´ - das macht immer etwas mit den Besucher*innen.“

Zu Wort meldete sich in der Diskussion auch Barbara Welzel, Professorin an der TU Dortmund. Sie hat sich unter anderem mit dem so genannten „Goldenen Wunder“ in der Petrikirche wissenschaftlich beschäftigt. „Die Kirchen sind die ältesten Institutionen Europas“. Sie seien „Gemeingüter“, über die die Kirchen nicht die alleinige Verfügung hätten – weshalb die Kunsthistorikerin dafür plädiert, auch die Allgemeinheit an den Unterhalts- und Sanierungskosten zu beteiligen. Die Instandhaltung denkmalgeschützer Gebäude ist ein finanzieller Kraftakt für Gemeinden und den Kirchenkreis.

Foto: niki
Alte Kirchen sind ein Kulturgut. Die bewegen, berühren, sind Zeitzeugen. Doch wenn sie saniert werden müssen, kommen schnell sechs- und siebenstellige Summen zusammen. Die Petrikirche (Foto) wird im Sommer nach einjähriger Sanierung wiedereröffnet. Foto: niki