30.09.2025

Verwerfungen und Gemeinsamkeiten

Zum dritten Mal: „Weg der Verbundenheit“ mit der Jüdischen Kultusgemeinde

Von Friedrich Stiller

Kirchen, Christlich-jüdische Gesellschaft und Jüdische Gemeinde haben auch in diesem Jahr wieder dazu aufgerufen, gemeinsam durch die Dortmunder Innenstadt zu gehen, um sich an sechs Stationen über jüdisches Leben zu informieren und ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzten. Etwa 80 Menschen starteten auf dem Platz der Alten Synagoge, weniger als in den Vorjahren, was vermutlich nicht nur der schlechten Wetterprognose geschuldet war. Pfarrer Friedrich Stiller vom Veranstalterkreis wies gleich zu Beginn darauf hin, dass die „Vorgänge in Israel und Palästina“ auch in Deutschland „tiefe Verwerfungen ausgelöst“ hätten, um dann die in Dortmund gepflegten Gemeinsamkeiten zu betonen.

Der Vorsitzende der Kultusgemeinde, Zwi Rappoport, dankte für die Unterstützung und das Engagement im Dialog. Im Schatten des Rathauses ermutigten Bürgermeister Norbert Schilff und die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Silvia Löhrmann, die Anwesenden, nicht nachzulassen und lobten das Dortmunder Projekt.

Beeindruckend dann vor der Reinoldikirche der Auftritt einer Schüler*innengruppe mit Pfarrerin Annette Back, die sich gegen antisemitische Sprüche aus ihrem Alltag wandten. Motto: Sag nicht „Du Jude!“.

An weiteren Stationen erläuterte Alexander Krimhand jüdisches Leben heute, von der kosheren Eisdiele bis zur neu eröffneten Grundschule. Mit einem eindrucksvollen Gebet des Rabbiners vor der heutigen Synagoge und dem Segensgruß der Kirchen schloss die bewegende Veranstaltung. Beklemmend aber, dass auch dieser Rundgang unter Polizeischutz stattfinden musste.

Eine Dokumentation der Beiträge ist geplant. Bestellungen beim Referat für Gesellschaftliche Verantwortung unter rgv(at)ekkdo.de ab sofort möglich. Erscheinungsdatum voraussichtlich im November.

Im Beisein der Antisemitismusbeauftragten des Landes, Silvia Löhrmann (grüne Jacke), zogen etwa 80 Menschen über sechs Stationen durch die Dortmunder Innenstadt. Foto: Stephan Schütze