07.03.2022

St. Petri schließt für sieben Monate

Vorstellung der geplanten Innenraumsanierung

Die Hängelampen stammen aus dem Jahr 1967. Die Wände haben zum letzten Mal 1981 einen neuen Anstrich bekommen. Feuchtigkeitsschäden, Schmutz und rußende Kerzen haben daran inzwischen unübersehbare Spuren hinterlassen. Und das Mobiliar bedarf auch einer Auffrischung. Zeit also, dem Innenraum der Stadtkirche St. Petri eine umfassende Auffrischungskur zu gönnen.

Die Vorarbeiten dazu hätten begonnen, erklärte Christel Schürmann, Pfarrerin an St. Petri, während der öffentlichen Vorstellung des Sanierungskonzeptes Anfang März. Zu der hatten sie und Heike Proske, Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, eingeladen. Die Goldseite des Antwerpener Flügelaltars, besser bekannt als das Goldene Wunder, sei bereits sorgfältig gereinigt worden. Danach folge die Reinigung der Gemäldeseite, ehe der Altar von einer Restauratorin „eingehaust“ wird.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Erneuerung der Beleuchtung. Maximilian Piltz (lightmosphere, Soest) erläuterte die Pläne für „das neue Licht für St. Petri“. „Multifunktional, freundlich, flexibel, dekorativ“, solle sie werden. Und das sind nur einige Ansprüche, die an die neue Beleuchtung gestellt werden. So sei der Einbau von Leuchten in den Fußboden geplant. Die bereits bestehende Ausleuchtung des Altars werde erweitert und seine Hintergrundbeleuchtung erneuert. Hängelampen, die sich in der Glaswand vor dem Altar spiegeln, wird es nicht mehr geben. Stattdessen erhielten die Säulen einen „Leuchtenkranz“, der sowohl nach oben als auch nach unten strahlen kann. Damit werde es deutlich weniger Reflexe in der Glaswand geben. „Mit indirektem und direktem Licht wird die Möglichkeit geschaffen, die verschiedenen Bereiche der Kirche jedem Anlass entsprechend auszuleuchten“, sagte Maximilian Piltz.

Professor Michael Schwarz (Architekturbüro Spital-Frenking + Schwarz, Dortmund) stellte das Gesamtkonzept der Innensanierung vor. Das sei umfangreicher, als nur die Wände zu streichen, sagte er. So sollten die notwendigen Kabel für die neuen Leuchten möglichst unsichtbar verlegt werden. Schadhafte Stellen am Fußboden werden ausgebessert. Der Eingangsbereich werde neu gestaltet. Auch die Figuren der ehemaligen Barockkanzel erhalten einen neuen Platz. Es sei aber keinesfalls das Ziel der Sanierung, eine „Neubauqualität“ zu erreichen. Daher seien nur „minimalinvasive Veränderungen“ geplant.

Die Frage aus dem Publikum nach der Finanzierung und der voraussichtlichen Höhe der Kosten beantwortete Superintendentin Heike Proske: „Die Kosten von rund einer Million Euro trägt der Evangelische Kirchenkreis Dortmund. Aber auch Spenden sind willkommen.“ Zum Abschluss der Informationsveranstaltung wurde der Altar gewandelt. Damit ist zurzeit die „Alltagsseite“ zu sehen. Ab Ostern wird die Kirche für ca. sieben Monate komplett geschlossen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den 1. Advent hier in der Kirche feiern können“, zeigte sich Pfarrerin Christel Schürmann optimistisch.

Foto: Stephan Schütze
Ab Ostern wird die St. Petri-Kirche für sieben Monate komplett geschlossen. Foto: Stephan Schütze