23.09.2025

Seit 100 Jahren das Wohl der Kinder im Blick

Ev. Kita Jakobus in Wambel beschenkt sich zum 100. Geburtstag mit Klettergerüst

Ein schöner Gedanke: Ein Ort, an dem Kinder gehegt und gepflegt werden, auf dass sie in einer guten Umgebung wachsen und gedeihen können. Als vor fast 200 Jahren die ersten Kindergärten eröffneten, da wurden Kinder vielfach noch als „kleine Erwachsene“ angesehen. Bildung gab es nur in privilegierten Familien, das kindliche Spiel diente der Vorbereitung auf die Rolle, die das Leben für einen vorgesehen hatte, und sehr viele Kinder hatten gar keine Zeit zum Spielen – weil sie in Fabriken und Bergwerken arbeiten mussten. Die Evangelische Kita Jakobus in Wambel wurde vor 100 Jahren gegründet – ein Grund zum Feiern, zum Zurückblicken, und zum sich selber Beschenken: Mit einem tollen Außenspielgerät, das gestern von 50 Mädchen und Jungen begeistert in Besitz genommen wurde.

 

„Eigentlich sind wir eher durch Zufall auf das Jubiläum gestoßen – beim Blättern in einer Festschrift.“ Rosel Meis ist Presbyterin in der Reinoldi-Kirchengemeinde, und als gelernte Erzieherin liegt der 69-Jährigen die Arbeit mit Kindern auch im Rentenalter noch besonders am Herzen. Sie hat selbst erlebt, wie sich die Pädagogik, das Miteinander und das Verständnis von Kindheit in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Mittlerweile heißen die meisten Kindergärten „Kitas“, Kindertagesstätten, weil sich die Betreuungszeit immer weiter ausgedehnt hat - auch, um berufstätige Eltern zu entlasten und die Chancengleichheit für Kinder zu verbessern.

 

„Heute sind wir ein lebendiger Ort der Vielfalt, des Spielens und des Lernens“, beschreibt Alexandra Szymanski, seit zwei Jahren Leiterin in Wambel, den Alltag in der Kita. Im Schatten der Jakobuskirche gelegen, bietet die Einrichtung derzeit vor allem im großen Außenbereich tolle Möglichkeiten für Stadtkinder, sich zu bewegen und etwas über die Natur zu lernen. Der Naschgarten ist bei allen Kindern beliebt, über die große Sonnenblume, die in einem ehemaligen Sandkasten offenbar beste Bedingungen findet, staunen Groß und Klein. Und nun haben sich die insgesamt 12 Mitarbeiter*innen und ihre 50 Schützlinge einen lang gehegten Traum erfüllen können: Ein tolles Klettergerüst inklusive Rutsche, an dem man hoch hinaufklettern oder sich hängen lassen kann. „Unser Förderverein und die Volksbank Dortmund haben uns unterstützt, und so konnten wir außerdem auch noch zwei Schaukeln anschaffen“, freut sich die Einrichtungsleiterin. Dass die insgesamt 14.000 Euro sehr gut investiert sind, zeigen die strahlenden Gesichter der Kinder, denen es vor allem die Rutsche angetan hat.

 

Eine Investition in die Zukunft und auch ein Bekenntnis des Trägers zum Standort, denn in den kommenden Jahren wird sich hier einiges verändern: Da die Gemeinde einen Teil des Gemeindehauses aufgeben wird, laufen derzeit noch Gespräche mit einem Investor, der auf dem Gelände u.a. eine neue, größere Kita schaffen will: „Dadurch können wir hier in Zukunft 120 Kinder betreuen, alle Räume werden ebenerdig im Erdgeschoss liegen und darüber soll Platz für Betreutes Wohnen entstehen“, verraten Alexandra Szymanski und Rosel Meis. Und so bleibt die Evangelische Kita in Wambel, was sie immer war: Ein Ort zum Wachsen und Gedeihen – für kleine und große Menschenkinder.

Große Freude bei den Mädchen und Jungen in der Ev. Kita Jakobus in Wambel: Gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Alexandra Szymanski (links) und Presbyterin Rosel Meis nehmen sie das neue Klettergerüst im Außenbereich in Besitz. Foto: Kirchenkreis / niki