04.08.2025

Orgelfestival.Ruhr: „Grenzgänge“ in St. Reinoldi

​​​​​​​Ein Abend voller Klangvielfalt und Virtuosität mit Andreas Jetter

Anfang August öffnete die Reinoldikirche ihre Türen für das Orgelfestival.Ruhr. Das erste von zwei Orgelkonzerten stand ganz im Zeichen des großen Dortmunder Kirchenmusikers und Komponisten Gerard Bunk, der von 1925 bis 1958 Reinoldikantor war.

Der Schweizer Gastorganist Andreas Jetter, Dommusikdirektor an der Kathedrale zu Chur, interpretierte die selten gespielte Sonate f-Moll von Bunk mit hoher Musikalität und beeindruckender Virtuosität. Die 65 Register der beiden Mühleisen-Orgeln setzte er beispielsweise im kantablen dritten Satz so eindrucksvoll ein, dass man sich zuweilen an die Klangwelt eines Ravel’schen Boleros erinnert fühlte.

Das Programm, das unter dem Motto „Grenzgänge“ stand, bot einen spannenden Kontrast: Das düster-melancholisch anmutende Ende der Sonate wurde durch ein leichtfüßiges Scherzo von Deszö Antallfy-Zsiross kontrastiert. Die Klangsprache des ungarischen Komponisten zeichnete sich durch kühne Harmoniewechsel und rasante Laufpassagen aus, die Jetter souverän meisterte. Den Abschluss bildete Franz Schmidts fis-Moll-Chaconne, die den Abend tiefgründig abrundete.

Der Applaus war lang anhaltend, die Aufführung wurde mit Standing Ovations gewürdigt.

Das Festival setzte seine musikalische Reise Mitte August mit einem weiteren „Grenzgänge“-Konzert fort, bei dem Reinoldikantor Christian Drengk ein Heimspiel hatte.

Foto: Ev. Stadtkirche St. Reinoldi
Der Schweizer Gastorganist Andreas Jetter an den Mühleisen-Orgeln in St. Reinoldi.
Foto: Ev. Stadtkirche St. Reinoldi