02.09.2019

Leitungswechsel in der Evangelischen Beratungsstelle

Jürgen Krinke wurde in den Ruhestand verabschiedet

Wie wird ein Groß- und Außenhandelskaufmann zum Leiter der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen des Dortmunder Kirchenkreises? Jürgen Krinke lacht. Er wollte dabei helfen, dass sich Menschen verändern können. Das war die Motivation, seinen ursprünglichen Beruf an den Nagel zu hängen, das Fachabitur nachzumachen und Sozialarbeit zu studieren. Jetzt ist er in den Ruhestand verabschiedet worden.

1953 ist Krinke in Kamen geboren, ein viertel Jahrhundert später, 1978, hat er sein Praktikum in der Dortmunder Beratungsstelle absolviert. Das Anerkennungsjahr und schließlich die Festanstellung folgten. „Das war damals noch eine reine Erwachsenenberatung“, erinnert er sich, „entstanden aus der Telefonseelsorge.“ Doch direkt gegenüber, auf der anderen Flurseite, gab es bereits die Erziehungsberatung.  1993 wurde Krinke zunächst kommissarischer Leiter, 1998 schließlich Leiter der bereits einheitlichen Beratungsstelle.  Gewechselt hat er nie. „Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und dort geblieben, wo es gut ist.“ Was hat sich geändert im Laufe der Jahrzehnte? „Ganz wichtig“, so betont er: eine Beratung zu brauchen, sei früher sehr schambesetzt gewesen. „Heute ist es ein ganz normaler Teil der Daseinsfürsorge.“

Ein normaler und ein wichtiger Teil, und deshalb auch eine wichtige Aufgabe der Kirche. Das sieht zumindest Jan Wingert so, der bei Krinkes Verabschiedung im Gemeindehaus St. Marien die Laudatio hielt. Wingert ist Leiter der Hauptstelle für Beratung im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen. Lob gab es auch von Alfred Hennekemper, stellvertretender Jugendamtsleiter, von Michael Stache, stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises und von Matthias Mißfeldt, Fachbereichsleiter im evangelischen Kirchenkreis.

Die Verabschiedung war gleichzeitig ein Neuanfang – für Jürgen Krinke der Anfang seines Ruhestandes und für Regina Wittler der Beginn ihrer Leitungstätigkeit. Sie ist nämlich Nachfolgerin von Krinke. „Ich bin ein evangelisches Gewächs“, bekennt sie, „und komme aus einer Pfarrerdynastie.“ Wittler ist 1965 in Herne geboren, ist gelernte Krankenschwester und hat sich 1990 entschlossen, Diplompädagogik zu studieren. 2003 hat sie das Team der Evangelischen Beratungsstelle verstärkt. Freut sie sich auf ihren neuen Job? „Ja klar“, ist die Antwort. Und dann kommt das „Aber“: sie ist traurig, dass ihr Kollege Krinke weg ist. Im Team will sie den Generationenwechsel begleiten und die „Balance zwischen Neuem und Behaltenswertem hinkriegen“. Apropos Neues – beide, Wittler und Krinke, sind sich einig, dass der Arbeitsbereich der Trennungs- und Scheidungsberatung an Wichtigkeit zunimmt. „Hier müssen wir uns deutlich besser aufstellen“, so Wittler.

Foto: Stephan Schütze
Ende August wurde Jürgen Krinke, Leiter der Evangelischen Beratungsstelle, (Bildmitte) in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Stephan Schütze