16.05.2024

Hans Steinkamp geht in den Ruhestand

​​​​​​​Über 40 Jahre im Dienst der Kirche und der Menschen

Die Altersgrenze ist erreicht, die Aufgaben in der Mitarbeitervertretung sind neu verteilt: Stefanie Gidaszewsk wird im Team der Geschäftsführung der Mitarbeitervertretung die Interessen der Beschäftigten im Evangelischen Kirchenkreis vertreten, und Hans Steinkamp verabschiedet sich nach 42 Jahren in den Ruhestand. Als Zivildienstleistender begann er 1982 seinen Dienst bei den Vereinigten Kirchenkreisen Dortmund in der Evangelischen Jugendarbeit. 1984 setzte er seine Tätigkeit in der Ev. Erwachsenenbildung fort – das Angebot von Bildungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose und Familien in Armut als Arbeitsschwerpunkt. Mit der Ausweitung der Aufgaben der Ev. Erwachsenenbildung und späteren Tätigkeiten im Referat für Gesellschaftliche Verantwortung und im Ev. Bildungswerk veränderte sich auch das Aufgabengebiet von Hans Steinkamp.

Fragt man Hans Steinkamp heute nach den Herausforderungen, die ihn besonders geprägt haben, verweist er auf die Arbeit im interreligiösen Dialog, die Angebote im Bereich der politischen Bildung und die Begleitung der Aktionen gegen die Umtriebe der rechten Szene in Dortmund und seine Tätigkeit als Mitglied der Mitarbeitervertretung des Kirchenkreises.

Fast 30 Jahre lang, bis zum Jubiläum im Jahr 2023, begleitete Hans Steinkamp die Arbeit des Dortmunder Islamseminars ehren- und hauptamtlich. Hans Steinkamp war auch am Runden Tisch Grimmelsiepen beteiligt, der den Bau der neuen Moschee in Dortmund-Hörde begleitete. Im Kontext dieses sehr komplexen Projekts kam es zu vielen eindrucksvollen Kontakten und Begegnungen im Stadtteil Dortmund-Hörde und zu einer gemeinsamen Studienreise von Christen und Muslimen aus Dortmund nach Istanbul. Im Schwerpunktarbeitsfeld politische Bildung fanden über mehrere Jahre in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgebieten des Kirchenkreises Veranstaltungen zur Vorbereitung auf Landtags-, Bundestags- und Europawahlen statt. Auch gab es Veranstaltungsangebote zu aktuellen politischen Auseinandersetzungen.

Die Amtsübernahme als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung erfolgte 2007 in einer ausgesprochen schwierigen Zeit. Kurz zuvor hatte die Mitarbeitervertretung unter ihren damaligen Vorsitzenden Marianne Gurowitz und Peter Weber dafür gesorgt, dass die damals beabsichtigten 22 Kündigungen bei den Vereinigten Kirchenkreisen auf 11 reduziert werden konnten. Die Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis verzichteten für mehrere Jahre auf ihre Sonderzahlungen, um dies zu ermöglichen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die mit dem Arbeitsplatzabbau verbundenen Einsparungen gar nicht notwendig gewesen wären und die Kirchensteuereinnahmen unerwartet weiter sprudelten. Die Forderung der Mitarbeitervertretung, die entlassenen elf Kolleginnen und Kollegen wieder einzustellen, wurde von der damaligen Leitung der Vereinigten Kirchenkreise abgelehnt.  

Neue Chancen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Mitarbeitervertretung und der Leitung des Kirchenkreises ergaben sich 2014 mit der Konstituierung des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund. Auf Vorschlag der Mitarbeitervertretung und der damaligen Frauenbeauftragten Anke Steger war es möglich, eine umfangreiche Studie zur gesundheitlichen Situation der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb durchzuführen und davon abgeleitet erste Strukturen für einen zukünftigen Arbeitsbereich Gesundheit im Kirchenkreis anzulegen.  Es wurde möglich, ein System zur Beruflichen Wiedereingliederung (BEM) einzuführen und nach langem Ringen auch dafür eine hauptamtliche Struktur zu schaffen. So entstand der Arbeitsbereich Gesundheit in der Abteilung 1 des Kreiskirchenamtes.

Danach gefragt, welche Erfahrungen in den letzten Jahren besonders wichtig waren nennt Hans Steinkamp folgende Punkte: Die Unterstützung und kritische Begleitung durch Kolleginnen und Kollegen in der Mitarbeitervertretung und im gesamten Betrieb sowie der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Arbeitsgebieten und die Möglichkeit, vielen Menschen oft in schwierigen und aussichtslos erscheinenden Situationen zu begleiten und oft zu hilfreichen Ergebnissen und Lösungen zu kommen. Besonders dankbar ist er für das Vertrauen, das ihm während seiner insgesamt mehr als 30-jährigen Arbeit für die Mitarbeitervertretung von seinen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb und auch von der Leitung des Kirchenkreises entgegengebracht worden ist.

Hans Steinkamp verlässt den Evangelischen Kirchenkreis nicht ganz, sondern freut sich auf neue Herausforderungen als Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Wellinghofen und Mitglied der Kreissynode.

Foto: Stephan Schütze
Hans Steinkamp (Mitte) bei seiner Verabschiedung im Kolleg*innenkreis.
Foto: Stephan Schütze