20.06.2025

„Beim Namen nennen“

Veranstaltungen rund um den Weltflüchtlingstag in Dortmund

Von Erik Benger

Der Weltflüchtlingstag findet jährlich am 20. Juni statt. Er soll ein Bewusstsein für die Situation von Geflüchteten weltweit schaffen. Laut UNICEF waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht wie heutzutage und die Zahl steigt stetig. Dabei fliehen Menschen aus verschiedenen Gründen: vor Krieg, Armut, Unterdrückung und weiteren Umständen, die viele Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen.

Rund um den Weltflüchtlingstag fanden im Ev. Kirchenkreis Dortmund mehrere Tage lang verschiedene Veranstaltungen statt, die das Thema und auch die Probleme von Geflüchteten näher beleuchteten. Unter anderem das Mahnmal der Menschenwürde vor und in der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi, dieses Monument bestand aus vielen tausend weißen Streifen, auf denen die Namen, Herkunft, Zeitpunkt des Todes und Todesumstände von auf der Flucht gestorbenen Menschen verewigt waren.

Für Susanne Karmeier, Pfarrerin und Mitorganisatorin, ist das jedes Jahr aufs Neue erschütternd: „Wenn man das alles auf die Streifen schreibt, dann merkt man: Das ist ein Riesenelend und eine ganz große Krise der Menschlichkeit und der Menschenwürde in Europa.“ Die Veranstaltung lief über fünf Tage und findet jährlich rund um den Weltflüchtlingstag statt.

Neben dem Mahnmal gab es auch viele weitere Veranstaltungen, etwa die Fotoausstellung „Menschen auf der Flucht“ in der Ev. Stadtkirche Sankt Petri, in der Besucher*innen aktuelle Einblicke in die individuellen und alltäglichen Geschichten von geflüchteten Menschen erhielten. Oder die Aktion „Namen lesen“, in der 24 Stunden ohne Unterbrechung in der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi aus der Liste von recherchierten Todesfällen die Namen derer, die an unseren Grenzen in Europa und in unserem Land starben, vorgelesen wurden. Mit Ort und Umständen ihres Todes.

Foto: Stephan Schütze
Das Mahnmal in der Reinoldikirche.
Foto: Stephan Schütze