Erstmals unter neuer Intendanz findet am Sonntag, 5. Oktober wieder das Projekt „Ballett trifft Kirche“ in der Reinoldikirche statt. Eine Kooperation zwischen dem Ballett Dortmund und der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi, die bislang für viel Begeisterung gesorgt hat. Diesmal steht eines der der einflussreichsten Werke der Musikgeschichte im Mittelpunkt: Carl Orffs „Carmina Burana“, von Edward Clug aufsehenerregend und unglaublich kraftvoll inszeniert. Der Gottesdienst beginnt um 11.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Im spirituellen Rahmen der Stadtkirche St. Reinoldi am Ostenhellweg 2 wird die wortlose Ausdruckskunst des Balletts auf sehr besondere Weise beredt. Tänzerinnen und Tänzer des Ballett Dortmund und des NRW Juniorballett tanzen Szenen aus „Carmina Burana“ von Edward Clug, mit dem zugleich Ballettintendant Jaš Otrin seine erste Spielzeit an der Spitze des Ballett Dortmund und des NRW Juniorballett beginnt. Der Geschäftsführende Direktor des Theater Dortmund hält dazu die Kanzelrede. Pfarrerin Susanne Karmeier und St. Reinoldikantor Christian Drengk greifen die Themen, die das Ballett ebenfalls auf und gestalten damit den Gottesdienst:
Donnernde Chöre, mächtige Orchester, pulsierende Stimmen und Körper. Dafür ist Carl Orffs „Carmina Burana“ bekannt: „O Fortuna“. Man hört und sieht das Schicksal zuschlagen. Unaufhaltsam und unberechenbar dreht es am Rad des Lebens. Beschert gute und schlechte Zeiten. Beschert Ruhm und Ruin. Wechselhaft ist das Glück. Ewig der Kreislauf von Aufstieg und Fall. Wer wüsste davon nichts. Dazwischen Liebeslieder, frohe Hymnen auf die Schönheit und das immer wieder neue Erblühen, die Fülle der Natur. Gesänge voller Begehren, voller Sehnsucht nach Vollkommenheit, nach Zueinanderfinden und Beieinandersein. Dazu Gesänge voller Klage, weil das Leben endlich ist und so vergänglich. Gesoffen und gespielt wird auch.
„Was ist der Mensch…?“ Was ist das Leben? Wie finden wir uns darin vor und zurecht? Wie eine gute Haltung darin und dazu? In Carl Orffs Komposition laufen Wort, Musik und Bewegung aufeinander zu und ineinander hinein. In der Inszenierung von Edward Clug, seit dieser Spielzeit Artist in Residenz am Ballett Dortmund, findet Orffs Klanguniversum und der Rhythmus des Lebens seine ganz eigene, expressive Form. Gibt es einen besseren Aufschlag für Ballett trifft Kirche im Gottesdienst? Dort begegnen sich auch Wort, Klang und Tanz. Und alles dreht sich. Dreht sich ums Leben, um sein Auf und Ab. Was trägt und hält?
Die Premiere von „Carmina Burana“ im Opernhaus Dortmund findet am Samstag, 18. November, um 19.30 Uhr statt. Weitere Infos und Vorstellungen unter www.theaterdo.de