Als funktionaler Dienst an der Schnittstelle zu Gesellschaft und Öffentlichkeit unterstützt das Referat für Gesellschaftliche Verantwortung den Kirchenkreis dabei, sich aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu stellen. Christliche Orientierungen und kirchliche Positionen werden in und außerhalb der Kirche ins Gespräch gebracht. Das Referat hält Kontakt zu anderen Verbänden, Religionsgemeinschaften, Politik und Verwaltung, Gewerkschaft und Unternehmen.
Leitorientierungen sind nach wie vor Gerechtigkeit, Frieden, Demokratie und Schöpfungsbewahrung.
Die wichtigsten Themenbereiche sind
- Kirche und Arbeitswelt/Wirtschaft
- Rechtsextremismus und Demokratie
- Beauftragung Interreligiöser Dialog/Juden und Muslime
- Integration mit aufrechtem Gang
- Soziale Fragen: Armut, Forensik, Flüchtlinge
- Bewahrung der Schöpfung (Umweltbeauftragung)
- Politikgespräche/Parteienkontakte
Kirche und Arbeitswelt/Wirtschaft
Der kirchliche Dienst in der Arbeitswelt war im Ruhrgebiet schon immer eine wichtige Aufgabe der Kirche. Der Kontakt zu Gewerkschaften hat darum eine lange Tradition. Insbesondere mit dem DGB wird in vielen gesellschaftlichen Fragen kooperiert, so im Arbeitslosenzentrum, beim Rechtsextremismus oder der Integrationspolitik. Regelmäßig werden Betriebsbesuche organisiert. Der ökumenische Gottesdienst zum Tag der Arbeit in Dortmund ist das "Flaggschiff der Zusammenarbeit" (so der ehem. DGB-Vorsitzende Weber). Im April 2015 konnte das 25jährige Jubiläum des ökumenischen Gottesdienstes zum Tag der Arbeit in Dortmund gefeiert werden. Festredner war Alt-Präses Alfred Buß, Präses Kurschus sandte ein Grußwort.
In Lünen arbeitet der AK Kirche und Gewerkschaft und organisiert u. a. einen sozialpolitischen Bußtagsgottesdienst im November, zuletzt zum Thema "Würde der Arbeit" gestartet. Im Mittelpunkt steht das Kunstwerk "Der Kastenmensch" des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes.
Das Verhältnis der Kirche zu Wirtschaft und Unternehmen war über viele Jahre schwierig. Seit einigen Jahren verfolgt das Referat das Ziel, evangelische Führungskräfte zu unterstützen, ihre Verantwortung im Geschäft wahrzunehmen. Dazu dient vor allem der „Dialogkreis KIWI - Kirche und Wirtschaft“. Der Referatsleiter beteiligt sich an Netzwerktreffen aus Wirtschaftskreisen und führt „Hausbesuche“ bei Unternehmern durch.
2013 wurde gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderer der Stadt Dortmund und dem Unternehmen WILO SE ein "CSR"- Netzwerk Dortmund (Corporate Social Responsibility, die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen) gegründet.
Mit der Handwerkskammer und der IHK zu Dortmund werden, wie in den Vorjahren, regelmäßig Betriebsbesuche organisiert.
Rechtsextremismus und Demokratie
Das RGV ist seit Jahren für die Kirche im Engagement gegen Rechtsextremismus aktiv. Es ist Mitbegründer des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus. Die Evangelische Kirche ist über das Referat mit allen wichtigen Akteuren in diesem Bereich verbunden, auch mit der Koordinierungsstelle der Stadt und der mobilen Beratung Regierungsbezirk. Nicht zuletzt die Vorgänge in der Wahlnacht am Dortmunder Rathaus zeigen, dass die Aufgabe unverändert wichtig ist.
Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus
Der 2012 gegründete „Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus“ ist weiter gewachsen. Er besteht nun aus 80 Personen, einigen Kirchengemeinden und der Frauenhilfe. Es werden dreimal im Jahr Diskussionen und Veranstaltungen durchgeführt, an denen 25 - 60 Teilnehmer teilnehmen. Zuletzt war der neue Polizeipräsident zu Gast. Es wäre gut, wenn noch mehr Kirchengemeinden beitreten würden. 2014 wurde ein zweijähriges Projekt mit der Elias-Gemeinde in Dorstfeld zur Stärkung der Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus abgeschlossen, das aus Bundesmitteln gefördert wurde. Ziel war es, ehrenamtliche Gemeindeglieder angesichts der im Stadtteil alltäglichen Begegnung mit Rechtsextremen zu stärken.
Pfr. Stiller vertritt die Ev. Kirche im Begleitausschuss der Koordinierungsstelle der Stadt Dortmund, Superintendent Schlüter am Runden Tisch gegen Rechtsextremismus des OB.
Interreligiöser Dialog/Juden und Muslime
Der Referatsleiter ist Beauftragter für christlich - islamischen und -jüdischen Dialog. Der interreligiöse Dialog ist nach wie vor unverzichtbar, aber schwierig. Umso wichtiger, dass es Brückenbauer auf allen Seiten gibt. Im Arbeitskreis der Dialogbeauftragten der Abrahams-Religionen (vormals AK Religion u. Integration) arbeiten die Dialogbeauftragen beider Kirchen, der Rabbiner und muslimische Repräsentanten zusammen. Sie organisieren Besuche in den Gotteshäusern und Begegnungsveranstaltungen. Zuletzt wurde die Ausstellung „Dortmund interreligiös" erstellt.
Das „Fußballturnier der Religionen“ hat mittlerweile einen festen Platz in der Dialoglandschaft. Es ist bundesweit einmalig und mittlerweile das größte Dialogprojekt der Region. Es wurde mit dem Integrationspreis des DFB-Deutscher Fußballbund ausgezeichnet und feiert im nächsten Jahr sein zehnjähriges Jubiläum.
Dem Kontakt zu den muslimischen Gemeinden in Dortmund dient die Kontaktgruppe der Kirchen zu den Moscheevereinen. Aufgrund der Schwierigkeiten im muslimischen Bereich, verlässliche Strukturen zu bilden, ist die Arbeit hier schwerfällig.